An einem klaren Frühlingsmorgen trafen wir uns zum diesjährigenWorkshop "Technische Hilfe" in unserem Gerätehaus.

ablaufplanwehrfuehrer

Nach kurzer Vorstellung des Ablaufplanes ging es auf den Parkplatz zur interessanten Stationsausbildung.

An der ersten Station wurde die patientengerechte Rettung und Ordnung des Einsatzraumes mit dem roten Arbeits- und gelben Absperrbereich (rot für Rettungsdienst und Angriffstrupp und gelb für Geräte und weitere Einsatzkräfte) sowie das Vorgehen des Einsatzes in den einzelnen Phasen des „Hamburger Modells“ geübt.






Nach der Erkundung durch den Gruppenführer erfolgte der Einsatzbefehl. Der Angriffstrupp ging zum Fahrzeug vor und betreute den Patienten.

Während der Wassertrupp die Sicherung der Einsatzstelle übernahm, begann der Schlauchtrupp damit die Geräte aus dem Fahrzeug zu holen, um sie auf einer signalfarbenen Geräteablage aufzustellen.
Es wurden dabei Löschmittel, Pallhölzer, Werkzeuge wie z.B. Halligan-Tool, Brechstange, Glasmanagement-Set,  Schere, Spreizer, Rettungszylinder und Schwelleraufsatz aufgestellt.

geraeteablage
Die Sicherung des Fahrzeuges erfolgte mit aufgerollten Schläuchen (Vergrößerung der Auflagefläche z.B. bei weichen Unterböden) und Pallhölzern. Nach der Sicherung konnte damit begonnen werden einen Erstzugang zu schaffen.

fahrzeugsicherung


Die Seitenscheibe der Fahrertür wurde mit Klebefolie fixiert und anschliessend mit einem Federkörner geprengt.

seitenscheibeentnahm


Durch die Klebefolie konnte die Scheibe nahezu splitterfrei entnommen werden und somit eine Versorgungsöffnung geschaffen werden. Um die Fahrertür für eine Befreiungsöffnung mit dem hydraulischen Spreizer aushebeln zu können, ist der Kotflügel mit dem Spreizer soweit gestaucht worden, bis ein ausreichend großer Spalt zwischen Kotflügel und Fahrertür entstand. Sogleich konnte mit dem Spreizer die Tür am Türgelenk aufgehebelt werden. Nachdem die Tür vom Fahrzeug abgetrennt war, sollte die Beftreiungsöffnung um die Abnahme des Daches erweitert werden.
Der Gruppenführer zeichnete die Ansatzpunkte für die hydraulische Schere kurz auf dem Fahrzeug an, um mit der darauffolgenden Durchtrennung der A- B- und C-Säule das Dach zu öffnen.

                   anzeichenschnittschere


In angenehmer und stressfreier Übungs-Umgebung konnten hier sehr viele Erfahrungen zum Verhalten des hydraulischen Gerätes gesammelt werden. Es wurde z.B. Rettungszylinder für eine Erweiterung des Fußraumes oder Öffnung des hinteren Teils des Fahrzeuges eingesetzt. Verschiedene Verfahren gab es auszuprobieren um die Auslenkung der Schere, die sich bekanntlicherweise während des Schnittes den Weg des geringsten Widerstandes sucht, in geeigneter Weise anzusetzen.

rettungszylinderkofferraum
rettungszylinderfussraum




Faszinierend war hier für jeden zu erkennen, das die hydraulischen Geräte einfach zu bedienen sind und eine Vielzahl von Möglichkeiten bieten um schwere mechanische Lasten  zu bewegen. Im Gegensatz zum hydraulischen Gerät von unserem LF8/6, können Schere und Spreizer vom TLF16/25, mit verminderter Geschwindigkeit gleichzeitig betrieben werden.
Nach der kompletten "Entkernung" des Fahrzeuges ging es dann zu weiteren interessanten Stationen.



fahrzeugentkernt


Bevor wir weitere Verfahren zur Sicherung von Fahrzeugen kennenlernten, machten wir uns mit dem Aufbau und Interpretation von Rettungskarten vertraut.


rettungskarte


Die im Fahrzeug verbauten Airbags, Batterie(n), Gasgeneratoren, Gurt- / Karosserieverstärkungen sowie die Lage des Kraftstofftankes sind auf der Rettungskarte eingezeichnet. Ebenso enthält die Karte nützliche Hinweise für Ansatzpunkte der hydraulische Schere und Lage von Scharnieren oder Schlössern..
Wertvolle Sekunden zur Befreiung aus einer Zwangslage können den Rettungskräften und damit den Fahrzeuginsassen einfach erspart werden!
Bezogen werden können die Rettungskarten auf den Internetseiten der Fahrzeughersteller sowie der Automobilclubs.


Auf der Seite liegende Fahrzeuge können in einfacher Weise mit Steckleiterteilen gesichert werden. Dazu werden  Steckleiterteile vom Boden zu den in der Luft hängenden Rädern angelegt.

fahrzeugeuebersicht


Um ein Wegrutschen zu vermeiden, sind die Leiterteile mit Spanngurten oder Feuerwehrleinen im „Kräftedreieck“ zu fixieren. Angriffspunkte für die Spanngurte sind z.B. freiliegende Löcher in den Felgen oder Aufhängungen.

fahrzeugsicherungkraeftedreieck
Nachdem wir einen Mittagsimbiss eingenommen hatten konnten wir uns mit den neu erworbenen und weiter gefestigten Kenntnissen der Abschlussübung widmen.

auffahrunfall


Die Einsatzkräfte wurden zu einem simulierten Auffahrunfall (VU, Person klemmt) gerufen.

Nachdem wir die patientengerechte Rettung erfolgreich durchgeführt hatten, gab es noch eine Abschlussbesprechung. Einer unserer Feuerwehrkameraden befand sich während der Übung im verunfallten Fahrzeug und schilderte noch einmal deutlich, dass die Geräusche z.B. durch das Anlegen des Spreizers oder der Schere am Fahrzeug, eine beängstigende Geräuschkulisse im Fahrzeuginneren zur Folge hat.
Hier ist also immer mit besonderer Sorgsamkeit vorzugehen, um den ohnehin in der Zwangslage befindlichen Patienten, nicht noch weiter zu beunruhigen.

Alle Beteiligten waren sich darüber einig, das dieser Übungstag wieder eine sehr gute Gelegenheit bot, um weitere Erfahrungen im Umgang mit dem technischen Gerät für diese Einsatzszenarien zu erlangen. Als besonders angenehm wurde hierbei das Ausprobieren von verschiedenen Herangehensweisen ohne Zeitdruck hervorgehoben.

Der Workshop „Technische Hilfe“ endete schließlich mit gemütlichen Klönschnack und leckerem gegrillten von unseren Kameraden sowie Pommes und Eis von der Jugendfeuerwehr.

Allen Beteiligten sei hier für das Gelingen dieses schönen Tages ausdrücklich gedankt!

Bilder: FF Gülzow

 

Termine

JFW-Dienst
02 Mai 2025;
18:00 - 20:00
FFW-Dienst
13 Mai 2025;
19:30 - 22:00
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