Am Morgen fuhren die 3 Kameraden Thomas Luttermann, Tom Hammon und Frank Zimmermann, auf Einladung der befreundeten FFW Bröthen, zum Treffpunkt Gerätehaus der FFW Gudow. Hier trafen sie auf den Bröthener Wehrführer Sven Böckler und dessen Sohn Johannes, sowie die Gudower Kameradin Emely Krahn, den Kameraden Thies Herzberg, Marvin Fach und den Wehrführer Marc Eggert.
Ab 10:00 Uhr fuhren diese geschlossen in einem Mannschaftstransportwagen (MTW) in die FTZ nach Preetz und wurden dort von den Ausbildern Norman und Henning empfangen.


Nach einer kurzen theoretischen Unterweisung,

ging es auch schon in Einsatzkleidung zur Begehung des noch kalten Containers.




Dieser wurde auch gleich mit entsprechenden Feststoff (Holzpaletten, OSB-Platten, Kleinholz etc.) von den Kameraden unter Anleitung fachgerecht bestückt.






Nun wurde es ernst! Das vollständige und richtige Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) ist in jedem Einsatz (über-) lebenswichtig. Ergänzt wird diese hier durch einen Wärmeschutz-Poncho, da die Ausbildung im BGC bei ca. 600 bis 700°C über etwa 20 - 30 Minuten erfolgt.




Die folgenden Videos können nur in etwa ein Eindruck der spannenden Situation im BGC darstellen, das aber dafür sehr gut.
Einmal ein Entstehungsbrand mit all seinen unterschiedlichen Entwicklungsstadien bis hin zum Vollbrand „hautnah“ zu beobachten, hat die Anwesenden durchweg beeindruckt. Beginnend mit wabernden, wolkenähnlichen Gebilden in Miniaturausgabe, als Wasserausdünstungen aus dem Holz. Theoretische Begriffe wie „flying angels“, hier nun wahrhaftig vor Augen als fliegende Flammen an der Rauchgas geschwängerten Containerdecke, die sich bis hin zu einem ausgewachsenen „Roll-Over“ (kompletter Rauchgasbrand an der Decke) weit in den BGC entwickeln. Und das Ganze bei stetig steigenden Temperaturen auf bis zu 700°C. Wenn man bedenkt, dass in einem „gewöhnlichen“ Zimmerbrand bis zu 1.100°C erreicht werden können, wird einem schlagartig klar, wie wichtig die PSA und dessen richtiges Anlegen ist.
Doch nur vom Zugucken, löscht sich kein Brand! So konnten alle Protagonisten mit dem Hohlstrahlrohr zeigen, was ein/eine Atemschutzgeräteträger:in gelernt hat. Mit dem Sprühstrahl im Winkel von 40 - 75° in Richtung Geschossdecke mit 2-3 Sprühstößen das Rauchgas kühlen, ohne zu viel Wasserdampf zu erzeugen. Dann immer weiter abwärts in Richtung Brandherd vorarbeiten, wobei die Devise gilt: „So wenig Wasser wie möglich und soviel wie nötig!“
Nachdem alle Teilnehmenden je 3 Löschdurchgänge bei fast unerträglichen Temperaturen durchgearbeitet haben, war noch Zeit und genug Luft in den Pressluftflaschen, für eine inszenierte Türöffnung zu einem angenommenen Zimmerbrand. Hier kam es auf Kommunikation, Timing und Konzentration, trotz der extremen Temperaturen, an. Auf Kommando wurde die Containertür kurz geöffnet, 3 kurze Sprühstöße Richtung Zimmerdecke abgegeben, die Tür geschlossen, bis 3 gezählt, wieder geöffnet und anschliessend zu zweit im Seitenkriechgang mit dem Hohlstrahlrohr zum Brandherd vorgearbeitet. Der kontrollierte Rückzug nach erfolgtem Löschvorgang, war die vorletzte Übung. Dabei schaut der Strahlrohrführer in Richtung Brandherd und dessen Truppmann in Richtung Ausgang. Beide bewegen sich im Seitenkriechgang nach draußen - geschafft!
Sich die Einsatzkleidung sofort einfach vom Leib reißen - wer würde das nicht gern nach einer solchen Tortour. Doch weit gefehlt! Das kontrollierte Ablegen der Einsatzschutzkleidung, hier als letzter Übungsinhalt, ist ebenso wichtig, wie das korrekte Anlegen. Grund: die Kontaminationsgefahr mit giftigen Rauchgasrückständen - Stichwort: Feuerkrebs!



So (o.s.ä.) sollte es aussehen: kniend Feuerwehrhandschuhe aus, Einmalhandschuhe an, Gurtbänder und Flasche vom Körper lösen und abnehmen, Feuerwehrjacke ausziehen und erst jetzt - als Letztes - den Lungenautomat von der Maske lösen, diese mit der Flammschutzhaube nach vorn gestülpt abziehen, ablegen und zurücktreten. Das übergangsweise Verpacken der kontaminierten Kleidung zur Reinigung (in Müllsäcken) erfolgt am besten mit einer FFP2 Maske. So beugt man der Kontamination der Atemwege vor. Als Letztes werden die Einmalhandschuhe ausgezogen und sich gründlich die Hände gewaschen.
In einer anschließenden Nachbesprechung an frischer Luft, gab es noch einen lockeren Austausch zwischen den Ausbildern und den Teilnehmenden. Jeder konnte seine Eindrücke, dieser eben gemachten Erfahrung im Einzelnen und dieser Art der Ausbildung im Allgemeinen, zum Ausdruck bringen. Bevor es dann unter die Duschen ging, wurde die gesamte Anlage zurückgebaut und die Einsatzkleidung verstaut.


Wir danken ganz herzlich der Freiwilligen Feuerwehr Bröthen, für die Einladung zu dieser erfahrungsreichen Fortbildung
und der Freiwilligen Feuerwehr Gudow für den tollen Fahrdienst.
Unseren besonderen Dank auch an die Ausbilder Norman und Henning, für deren super Job!
(Videos: Thomas Luttermann / Bilder: FFW Gülzow)